Mittwoch, 3. Februar 2010

Der Junge im Gestreiften Pyjama


Review mit Vorwegnahme.

Wieder einmal beschäftigte sich ein anderes Land mit der Geschichte Deutschlands. Als erstes erschien im Jahr 2oo6 „The Boy in the Striped Pyjamas“ als Buch von John Boyne. Dieser erzählte in einem Interview es würde sich in sofern von seinen bisherigen Werken unterscheiden, dass im Normalfall Monate gedanklicher Vorbereitung seinen Arbeitsphasen vorausgingen. Bei diesem Buch jedoch habe er gleich am Tag nach seiner Eingebung zu schreiben begonnen und keine drei Tage später sei die erste Fassung schon fertig gewesen.

Die Meinungen der Leser gehen weit auseinander: Zum einen ist der Großteil vollauf begeistert und sorgt dafür, dass er zwei Awards und einige kleinere Preise gewinnt und bei weiteren Preisen als Nominierung erwähnt wurde. Zum anderen wird von manchen stark kritisiert, dass ein paar Gegebenheiten nicht der Realität entsprechen. Ich muss wohl näher erläutern: Ein achtjähriger jüdischer Junge sitzt in einem Konzentrationslager fest und freundet sich durch den Zaun mit dem achtjährigen Sohn eines SS-Offiziers an. Als der Vater des jüdischen Kindes nirgends zu finden ist, gräbt sich der Sohn des Nazis in seinem Unwissen in das Konzentrationslager hinein um seinem Freund beim Suchen zu helfen. Zwar eine schöne Idee, doch ein paar Kritiker haben berechtigte Einwände. Zum Beispiel die Tatsache, dass Kinder in dem Alter nicht in Konzentrationslager gesteckt wurden, sondern aufgrund ihrer Arbeitsuntauglichkeit direkt eiskalt duschen mussten. Außerdem erscheint es auch recht unwahrscheinlich, dass ein achtjähriges Kind es schafft die Sicherheit eines Konzentrationslagers zu überwältigen.

Trotz all dem waren britische Filmschaffende so von der Idee angetan, dass sie sich dazu entschlossen eine Guckfassung zu kreieren. Mit Mark Herman als Dirigent erweckten Asa Butterfield als besagter Sohn des Nazis, David Thewlis als eben jener Nazi, Vera Farmiga als Mutter und Ehefrau und Jack Scanlon als der jüdische Insasse das niedergeschriebene zu Bewegung.Obwohl das schauspielerische Können des Ensembles wirklich gut ist, schaffen es die beiden Kinder in den Hauptrollen das Niveau ohne jeglichen Qualitätsverlust zu halten.

Das Kindliche, Naive, Unschuldige mit dem Radikalen Thema zu verbinden ist ein Streich der einfach funktioniert. Es macht unweigerlich die Brutalität der damaligen Situation klar. Und darum, deswegen und deshalben finde ich es auch nicht verwerflich, schlecht oder falsch sich ein wenig der Fiktion zu bedienen um das zu erreichen.

Fazit: Empfehlenswert für alle die sich über diese dreckigen Nazischweine von damals ereifern.

Bewertung: Coloarbig.

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