Mittwoch, 30. Dezember 2009

Gaming-on-demand

So locker lässig in einem einfachen weißen Hemd kündigt Steve Perlman mal eben das Highlight der nächsten Jahre an und beschreibt: Es erlaubt uns Crysis in der höchsten Auflösung spielen ohne einen High-End-Alien-Technology-Computer zu besitzen. Es erlaubt uns Mirror's Edge ohne lange Installationszeit auf dem zehn Jahre alten Laptop in SD (Small Definition) fast sofort zu starten. Dabei ist es vollkommen egal, ob das Betriebssystem Windows, OS X oder sogar was-auch-immer-das-iPhone-benutzt ist, denn es ist kompatibel mit allem. Wer dann später Batman Arkham Asylum in HD spielen möchte, braucht nur einen Rechner, welcher Videos abspielen kann und eine Verbindung von 4 – 5 Mb/s. Es muss nie geupdated oder geupgraded werden und ist trotzdem nahezu 100%ig Sicher vor Game-Piraterie.

Wer keinen Rechner hat der diese spezifischen Angaben erfüllt, der kann sich auch die MicroConsole an den Fernseher anschließen – welche wiederum ein wenig größer als eine Hand ist. Dieser wird an den Fernseher angeschlossen und fertig. Dennoch enthält die Spielebox Anschlüsse für vier Wireless-Controller und zwei USB-Ports für eine Gaming-Maus, -Tastatur oder USB-Controller.

Der Gaming-on-demand-Service OnLive verspricht hiermit die Erfüllung der Träume nahezu aller Videospielfans und –entwickler, aber wie will er das überhaupt umsetzen und, die wichtigste Frage überhaupt, wird alles auch nur annähernd so funktionieren wie beschrieben?

Da Spiele auf dem PC immer mehr Arbeitsspeicher, eine bessere Grafikkarte und/oder Platz benötigen, schaffen es heutzutage nicht mehr alle Fans der Szene die Entwicklungen in der eigentlichen Spielerfahrung zu genießen für die sie geschaffen wurden. So gibt es meiner Meinung nach sicherlich nur eine Handvoll Hardcoregamer, und einige von der NASA, die Crysis auf den höchsten Einstellungen spielen konnten, ohne Abzüge in der Reaktionszeit zu bekommen oder den PC wie einen Hochofen aussehen zu lassen. Und ständig nachrüsten ist teuer, was also tun? Um dem Abhilfe zu leisten hat sich das Team rund um Steve Perlman es zur Aufgabe gemacht, die höchstmögliche Spielerfahrung für jeden Anhänger der Szene bereit zu stellen. So funktioniert es (hier die Erklärung eines Laien):

Die Spiele werden auf einem Server irgendwo in der Welt gespeichert. Über das Plugin im Browser oder die Minikonsole können wir dann auf unseren Account zugreifen und ein Spiel aussuchen. Sobald wir dann auf „Installation“ drücken, laden und installieren wir aber nur den Client für das Spiel, welches sich immer auf dem Server irgendwo in der Welt befindet. Wenn wir damit fertig sind, können wir das Spiel über einen Stream starten. Das funktioniert so ähnlich wie das Vorladen bei Youtube-Videos, bei denen man anhand des roten Balkens sehen kann, wie weit man vorspulen kann. Zwei Verbindungen nimmt OnLive auf, sobald wir das Spiel beginnen: Zum Einen verpackt es das Spiel in HD/SD-Qualität in kleine Daten und transferiert sie zu unserem Rechner und zum Anderen erstellt es ein Video, damit jeder, weltweit, wann immer er will, uns zusehen kann.

Und noch einfacher erklärt: So wie ein Video uns erlaubt anzusehen, wie Crysis auf vollen Monturen aussieht, so erlaubt uns OnLive Crysis auf vollen Monturen zu spielen.

Natürlich bleibt abzuwarten, wie der Service funktionieren wird, wenn mehr als eine Million User gleichzeitig verschiedene Spiele von dem Server starten oder, schlimmer, alle das gleiche Spiel zur selben Zeit. Steve Perlman allerdings sieht diese Sorge eher rosig und sagt, dass OnLive auch das bewältigen wird. Weiterhin ist fraglich, wie teuer die Konsole bzw. wie teuer ein Abo sein wird.

Es macht schon ein wenig sprachlos, oder? Wenn ich überlege, wie groß die PS3 ist und, obwohl sie bereits unglaubliche Leistungen liefert (Spielekonsole, Blu-Ray-Player und jetzt sogar neuste Ausrüstung der US-Armee), erscheinen die Möglichkeiten der HD-Konsole so beschränkt und eindimensional. Und dann die Vorteile für die Einzelnen: Die Kreationen werden für jeden, der einen Rechner und Internet hat zur Verfügung gestellt. Mehr Fans, mehr Umsatz, von allem eine ganze Ecke mehr.

Für alle, die noch Fragen haben: In den ersten beiden Videos erklärt Steve Perlman das System hinter OnLive. Gegen Ende des zweiten und Anfang des dritten Videos fängt er dann mit der einfachen Spieldemonstration an und im fünften Video beantwortet er dann einige Zuschauerfragen.









Donnerstag, 24. Dezember 2009

Alle Jahre wieder!

Colorful Minds
wünscht allen Lesern
ein besinnliches Weihnachtsfest!

Freitag, 18. Dezember 2009

Nichtlustig

„Guck Dir doch mal die Augen an, die sind so…rund und weich. Als würden sie wirklich alles glauben, was der Mund da von sich gibt, als wäre es vollkommen natürlich einen Fuß zu haben der jeden Moment mutieren könnte.“, so ungefähr klingt meine Antwort auf die Frage, wie ich denn bitte Nichtlustig lustig finden kann. Manchmal werfe ich noch ein paar „ä…“s und „hm…“s mit ein, aber mehr kommt dann auch nicht.

Und das kann ja wohl nicht sein! Also versuch ich mich jetzt an einer besseren Antwort:

„Nichtlustig-Comics arbeiten mit Fabelwesen, welche reden, schreiben und sich umbringen können, verbinden diese dann mit unserer rationalen Welt, nur um diese Verknüpfung dann mit einem einfachen Witz aus der Vernunfthalterung heraus zuwehen. „Wehen“ deswegen, weil der Zeichenstil um den Witz herum federleicht wirkt. Die Charaktere in den Panels strotzen vor Naivität und das erhellt das ganze Geschehen, welches wiederum, aber nicht zwangsläufig, mit der eigentlichen, lustigen Pointe arbeitet.“

Klingt trocken, trifft es aber für einen ersten Versuch ganz gut. Für alle die nicht ganz genau wissen, was der Kerl in weiß eigentlich von sich gibt, hier meine Lieblingsabschnitte:

Wann auch immer, aber irgendwann ist es soweit und ihr wisst es

Egoisten: Im Fall der Fälle

Weihnachtspläne


Sooooo naiv

Mafia Lemminge

Bodenständige Träumer

Lemminge Drogenberatung

Jemand mag Dich.

Superheldenkämpfe!

Die Piraten, die Freundschaft mehr schätzen als Gold

Josha, der Zeichner der Comics, kann getrost auf Facebook oder auf seiner eigenen Seite gefolgt werden.

R/G/B-Mix auf Papier!

Montag, 7. Dezember 2009

Phillip Chbeeb

Not only does he have one of the coolest surnames ever, he can also dance like I haven't seen before! Phillip Chbeeb hit the American show “So You Think You Can Dance” and made sure to leave some quite impressive marks on YouTube. He definitely belongs to the new era dancing stile artists you want to have seen. Even though he has his own YouTube channel where he posts relatively professional videos of him or him and his friends dancing away, the video I want to show you today (any given day you might be reading this) is of him auditioning on SYTYCD in Chicago.

Colors in movement.

Sonntag, 6. Dezember 2009

Gedanken nach dem Essen

Die Gedanken…verschwinden… die Lider…werden
schwer…alles scheint…unmöglich…keiner kann
…helfen…will helfen… ich muss… aufpassen…
muss wachbleiben… vllt kann ich… mich
ablenken… ach…eigentlich habe ich…
dazu keine… Lust. Was ist…meine
Aufgabe… und zu wann... muss
ich denn… fertig sein? Ich bin
…doch jetzt schon… fertig.
Kann ich… gehen? Was
sagt… die Uhr? Wie…
spät… ist es…
eigentlich?

Feierabend!

Achherje schon so spät oje ich muss mich beeilen will doch heute noch Hühnchen essen muss es aber erstmal kaufen vielleicht esse ich es sogar mit ein wenig Reis und der leckeren Soße von dem Onkel wie heißt er noch gleich komm komm denk nach das fällt Dir schon ach ist egal und dann könnte ich noch meine Freunde einladen und wir könnten uns einen Film ausleihen oder ins Kino gehen ob es da aber nicht zu einem Konflikt kommen könnte zwischen Twilight, Keinohrküken und Transformers ach dann eben nicht wir könnten uns eigentlich auch etwas zu essen bestellen hmm chinesisch italienisch oder indisch obwohl das ist scharf das vertragen einige nicht eventuell mach ich einfach gar nichts und entspann ich mich einfach obwohl … ich hab… Hausaufgaben auf. … Ach…Mist!

Julie & Julia




Im Film Julie & Julia geht es zum einen um Julie Powell, die den Versuch startet die 524 Rezepte eines Kochbuches innerhalb eines Jahres zu meistern. Zum anderen wird die Autorin eben des Kochbuches Julia Child bei der Entstehung besagten Buches begleitet. Dazu nahm sich die Regisseurin Nora Ephron das Buch Julie Powells, dass aus dem Blog entstand in dem sie von ihren Kochversuchen berichtet, und Julia Childs Autobiographie und kollagierte die beiden Werke zu einem Drehbuch. Dass der Film sich recht lange mit einer der beiden Geschichten befasst, bevor er wieder zur anderen zurück wechselt, und der einzige Zusammenhang das Kochbuch zu sein scheint, so dass es einem vorkommt als würde man zwischen zwei Filmen hin und her schalten ohne etwas wesentliches zu verpassen stört erstaunlicherweise keineswegs. Im Gegenteil sogar: Es ist interessant den beiden unabhängigen Geschichten parallel zu folgen und sich nach einer Zeit wieder in einer anderen Welt wiederzufinden.

Als ich den Film sah, dachte ich die Synchronsprecherin von Meryl Streep, die Julia Child spielte, würde schon ein wenig übertreiben. Dann sah ich mir aber ein Video der tatsächlichen Julia Child aus der Zeit in der sie als Fernsehköchin berühmt war auf YouTube an... Ich nahm den Gedanken schnell wieder zurück!

Um ehrlich zu sein kann ich verstehen warum auch Julia Childs Geschichte mit verfilmt wurde. Auch mit den weiteren Problemen ihres Lebens Reicht Julie Powells Geschichte allein nicht für die Leinwand aus. Ich bin mir sicher, dass gerade jetzt irgendwo in Brasilien etwas spannenderes passiert, von dem nie jemand erfahren wird.

Fazit: Für alle Koch-Fans ein kann und für alle andere kein muss.

Angefärbt.

Montag, 30. November 2009

G-Force versus Up


Oder: Die Essenz von Disney


Wenn man ganz formal die Kriterien abhakt, hat man es bei G-Force mit einer guten animierten Action-Komödie zu tun. Die Sprüche und schlagfertigen Antworten, Einwürfe und Unterhaltungen schaffen eine muntere Atmosphäre die der Komik des Films zugute kommt. Die Synchronisation ist passend. Besonders die Animation ist bemerkenswert, es ist den Machern gelungen die animierten Elemente mit den echten so sehr zu verschmelzen, dass ich gerade eben zweimal nachdenken musste bis mir eingefallen ist, dass auch echte Schauspieler mitwirkten. Es scheint alles wie ein und die selbe Realität.

Trotzdem fehlte etwas. Während ich ihn mir ansah, dachte ich zwischendurch die Macher hätten viel von Disney lernen können. Erst im Abspann ist mir dann aufgefallen, dass es ja eine Disney Produktion ist... Ups. Es war grundsätzlich zu hastig. Nicht auf die schnelle, bannende Art und Weise, sondern eher auf die flüchtige. Tatsächlich hätte ich mir an einigen Stellen gewünscht, dass die animierten Figuren bessere „Schauspieler“ wären und nicht so grob, sondern genauer gespielt hätten, denn an anderen wiederum, sieht man, dass es sehr wohl machbar ist.


Up, oder um den deutschen Titel zu benutzen: Oben ist das genaue Gegenteil. Zwar ist der Film nicht schlecht animiert, aber die Absicht der Animation ist nicht besonders realistische Figuren zu kreieren, sondern eher einen eigenen Stil zu schaffen. Er glänzt nicht mit Sprüchen und Spontanität, sondern eher mit Situationskomik. Außerdem hat der Hauptcharakter, im Gegensatz zu den G-Force-Figuren, wirklich Tiefe.

Der entscheidende Unterschied ist aber ein anderer. Was ich meine ist das, was König der Löwen so ergreifend macht. Das Timing ist perfekt. Die musikalische Untermalung ist entweder gänsehauterregend oder zu Tränen rührend. Die Macher von Up, König der Löwen und zahlreichen anderen Disney-Meisterwerken haben wie es scheint das Rezept für Figuren, die wir als enge Vertraute sehen, sodass wir mit ihnen fühlen als seien sie ein Teil unserer Familie. Man kann das Innerste der virtuellen Pixelansammlungen in ihren Gesichtern lesen und nachvollziehen was sie fühlen, auch wenn sie es nicht tun.

Pixars "Partly Cloudy"

Ein bisschen mehr als fünf Minuten dauert wohl eines der mit der sanftesten Zärtlichkeit angehauchten animierten Videos die ich je gesehen habe. Solch eine idyllische Version eines romantischen Weges die Welt für Kinder zu erklären und für Erwachsene zum Träumen auf Wolken einzuladen ist nahezu unvergleichlich. Komplett ohne lexikalisch verankerte Worte schafft es diese Animation dennoch uns nicht nur in diese fiktionale Welt zu entführen, sondern auch uns in ihr zu verlieren – und trifft damit genau meinen Geschmack.

Partly Cloudy überzeugt subtil, denn fast alles was in diesem Kurzfilm vorkommt existiert wirklich und genau deswegen fällt es uns so leicht, dem Charme der sehr rund und warm gezeichneten Charaktere zu verfallen. Es zwingt uns keine Welt auf in der wir uns erst zurecht finden müssen, sondern bedient sich dem Inventar des uns Gewohnten. Disney und Pixar mischen hier altbekanntes mit einer neuen kreativen Idee, nämlich dass der Storch die Babys bringt kennen wir aus unserer Kindheit, aber dass diese mit den Wolken kooperieren, welche wiederum diese niedlichen Säuger erschaffen, durch Blitze, ist neu. Die beiden Studios haben es geschafft, mir als Erwachsenem das Fenster für die Sichtweise eines Kindes zu öffnen.

Obwohl der weniger als sechs Minuten dauernde Ausritt in diese phantastische Welt viel zu kurz ist, schafft er es dennoch eine recht kurze Exposition einzuleiten und die Freundschaft zweier Typen zu beschreiben, eine Spannungskurve aufzubauen und am Ende die Moral der Komme-was-wolle-Freundschaft zu charakterisieren.

Auch nach den drei Absätzen finde ich, habe ich den Ton des Gezeigten nicht ganz getroffen, also lasst es mich so kurz wie möglich zusammenfassen: Schön!

Großen Dank an DeePerpl, der mir eins meiner Lieblingsvideos bis dato gezeigt hat.

Fazit: Farbenfröhlich strahlend

Update: Das Video zu "Partly Cloudy" in unglaublich guter HD Qualität ist nahezu auf jeder Plattform gelöscht worden, deshalb kann ich euch nur noch diese in der Qualität stark verringerte Aufnahme präsentieren.

Sonntag, 29. November 2009

Modern Warfare 3 angekündigt!

Also ich hab's geglaubt die ersten zwei Minuten. :D

MODERN WARFARE 3

Sonntag, 22. November 2009

Holz ins "Feuer für die brodelnde Küche" werfen

Ich habe gestern leider nur den Anfang von "Game One" sehen können, hatte aber soweit mitbekommen, dass sie im Verlauf der Sendung über "Call of Duty - Modern Warfare 2" berichten wollen. Da Whyte das Spiel besitzt und ich mit großem Interesse seinen Eintrag gelesen habe, musste ich mir natürlich auch gleich das Video auf YouTube ansehen. Allerdings konnte ich es mir dann nicht bis zum Ende antun - ganz ehrlich, es ist zu schockierend.

Das Shooter nicht mein Genre sind spielt dabei vielleicht auch eine kleine Rolle. Wobei mich bei diesen Spielen am meisten die Bedeutungslosigkeit stört, da der einzige Sinn darin besteht, in der Gegend herum zu irren und irgendwelche Gegner abzuknallen.

Es ist nicht so, dass ich entrüstet bin weil auch auf Menschen geschossen wird, ich finde es einfach nur nutzlos und langweilig.

Trotzdem, soweit ging es noch nie, dass ein Spiel einen inszenierten Massenmord als Mission verkleidet. Es ist schon schlimm genug, dass in dieser Szene auf Unschuldige geschossen wird, aber viel schlimmer finde ich eigentlich noch die Gestaltung dieses Akts: Das Blut, die Toten, die Hysterie, die Schreie - und was tut man selber als Spieler?! Man läuft mit seinen Teammitgliedern fast in Zeitlupe durch das Setting und bringt mehr und mehr Menschen um.
Klar, solche Szenen hat man sicher schon hundertfach in irgendwelchen Filmen gesehen, aber dort sind es immer die "Bösen" die ein solches Blutbad veranstalten. Es ist ein Mittel zur Darstellung des Charakters um bewusst negative Gefühle beim Zuschauer hervorzurufen. Gegen diesen Menschen, um ihn zu hassen, zu verurteilen - in "Call of Duty" bist du nun selber dieser Mensch.

Ich denke nicht, dass es tatsächlich zu Amokläufen aufgrund dieses Spieles kommen wird.
Kein Mensch sitzt gelangweilt vor seiner Konsole und denkt sich "Was würde 'Modern Warfare 2' jetzt tun?" und beschließt dann spontan die Flughafenszene nachzuspielen.
Ich bin auch noch nie auf die Idee gekommen, mir rote Latzhosen anzuziehen, auf Pilze zu hüpfen und eine Prinzessin aus den Armen einer mutierten Riesenschildkröte zu befreien.
Aber einige Menschen können sicher etwas mit der Atmosphäre anfangen die einem, in solchen Shootern, vermittelt wird. Du verschaffst dir Respekt, verbreitest Angst, wirst gefürchtet, geachtet und beachtet. Wenn man daran schon fiktiv seine Freude hat, warum sollten diese Gefühle im wahren Leben nicht genauso großartig sein?!

Und da ist der Unterschied zwischen "Mario" und "Call of Duty": Der Realitätsfaktor!
Sicherlich, kein Spiel kann einen Amokläufer erzeugen! Allerdings ist es Tatsache, dass deine Emotionen vom eigenen Umfeld abhängig sind - und wenn deine Umwelt nur aus sogenannten "Killerspielen" besteht, dann hast du ein Problem!

Samstag, 21. November 2009

Tommy Emmanuel in Berlin

Ja, Tommy Emmanuel, der unangefochtene Akustikgitarrengott war höchst persönlich in der Hauptstadt und ich war mittendrin statt nur dabei!

Tommy spielt Gitarre seit seinem vierten Lebensjahr und es scheint als hätte er seine Gitarre in den letzten fünfzig Jahren auch nicht abgelegt. Bereits mit neun tourte er mit seiner Familie als professioneller Musiker durch Australien. Mittlerweile hat er schon fast 20 Alben auf dem Markt und ist weltweit bekannt. In der Regel gilt: Wer sich für Akustikgitarre interessiert, sollte Tommy Emmanuel kennen.

Es fing alles mit dem Anruf eines guten Freundes und Gitarristen an: „Tommy Emmanuel kommt nach Berlin!“ Ich: „Waaaass?“ Er: „Wollen wa hin?“, der kann Fragen stellen! Also ging ich die zweitbest klassierten Karten à vierzig Euro kaufen und füllte den Platz des fehlenden Geldes mit Vorfreude. Wenn er mich nicht einige Wochen später angerufen hätte um mir zu sagen, dass das Konzert in den Konzertsaal der Universität der Künste verlegt worden war, hätte ich wahrscheinlich am elften elften um zwanzig Uhr vor der Columbiahalle gestanden und alles verpasst! So fing das Konzert für uns mit dem Umtausch der Karten in der UdK an. Dann saßen wir erstmal ein ganz schönes Weilchen im Saal bevor die Vorband angekündigt wurde, die aus drei Iren bestand deren Musik sich so anhörte wie die von drei Iren. Ein Violinist, einer mit einem Akkordeon und ein weiterer an der Gitarre. Erstaunlicherweise hat ihre Musik es verstanden einen mitzureißen und so lauschten wir ihren Klängen neugierig, aber ungeduldig bis sie dann leider endlich gingen.

Finally war der Moment gekommen. Tommy Emmanuel trat auf die Bühne. Größer als ich ihn mit vorgestellt hatte, aber sonst genauso wie ich ihn von YouTube her kenne, nur in echt. Und live. Allzulange hörte er sich den Applaus nicht an, sondern bedankte sich und unterbrach sein Publikum mit Finger Lakes. Um ehrlich zu sein hatte ich wegen seiner Herzprobleme in 2007 und seinem Alter befürchtet, dass er schon ein wenig nachgelassen hat. Fehlbefürchtung! Er schien fast sogar noch besser als sonst. Gekonnt flogen seine riesigen Hände über die Saiten und füllten Raum mit Magie. Plötzlich spielte er nur noch mit der Linken und klopfte mit der Rechten auf der Gitarre herum und als wäre das nicht schon genug, sang er noch dazu. Dann witzelte er ein bisschen, wehrte den Zuruf eines Fans: „Tommy is God“ mit: „Tommy is Tommy“ ab, wechselte die Gitarre, stimmte während des Spielens nach, wechselte zurück, holte die Iren auf die Bühne und spielte mit ihnen, gab noch eine Zugabe und dann war schon alles aus. Die zwei Stunden waren im Nu vergangen und ich war wieder auf dem nach Hause-Weg.

Im nachhinein betrachtet ist das einzige, dass es zu bemängeln gibt die Tatsache, dass er ungeduldig schien. Als müsse er irgendwo hin. Zum Ende hin wurde es besser, aber am Anfang war er nicht wirklich anwesend. Trotz dem war es ein atemberaubendes Erlebnis und deswegen an dieser Stelle offiziell: Thank you Tommy!

Wer ist überhaut Tommy Emmanuel? ...link up right down here, or here (romantische Version)!

So farbig!

Donnerstag, 19. November 2009

Feuer für die brodelnde Küche

Sylvester steht noch nicht einmal halbwegs an der Tür und da heizt uns Infinity Ward schon mächtig mit Bomben und Krachern ein. Uns war allen klar, dass hinter dem Projekt der Jungs aus der Gaming-Branche mehr steckt als nur ein Mini-Böller und einem Knallfrosch, allerdings hätte ja keiner ahnen können, mit welchem Napalmfeuerwerk uns dieses Team den Himmel verdecken würde.

Denn der neueste Ableger der Modern-Warfare-Reihe ist erschienen und dieser hat es faustdick hinter den Ohren. Bewegte sich schon „Call of Duty – Modern Warfare“ auf dem Draht des guten Gewissens zwischen „Das ist Realismus, das muss so sein“ und „Das könnte eventuell wahrscheinlich vielleicht der Grund für aggressive und potentielle Amokläufer sein“, so schickt uns „Modern Warfare 2“ auf eine Reise, die wir bislang nicht antreten wollten, vor der wir uns genierten, ja, vor der wir Angst hatten, zerfleischt zu werden. Seitdem die Medien, die Politik und eigentliche jeder besorgte Elternteil eine Beziehung zwischen ihren in dem Sozialisationsprozess missglückten Kindern und „Killerspielen“ suchen, fällt es uns Spielliebhabern immer schwerer, Gegenargumente für diese Verbindung zu finden. Da sich die Opposition mit der Materie nicht auskannte, wurde auf einer unglaublich oberflächigen Ebene die Schuldzuweisung tradiert. Teilweise so weit, dass sich unsere „reifen und verantwortungsvollen“ Politiker wie kleine Sprösslinge benahmen, die schlichtweg alles nicht- und unbekannte als „schlecht“ rot markieren und ein Verbot nach dem anderen erlassen wollten. Das als „nicht richtig“ einzustufen, war uns allen klar. Dennoch brauchte das Volk einen Sündenbock, jemand, der seinen Kopf hinhält und dazu sind gewaltverherrlichende Spiele mit Waffen, Blut und explodierenden Granaten wie geschaffen.

Bis dato befand ich mich noch auf der Seite der Spieleindustrie. Habe versucht zu erklären, dass die Amokläufe nicht nur entstanden, weil die Jugendlichen sich in ihrer Selbstfindungsphase an einer virtuellen Welt orientierten, sondern eher, weil einige Elternteile in ihrer Rolle als Pädagogen versagt haben. Diese hatten den Hoffnungsschimmer, ihre Schuld auf die Spiele zu lasten und ich meinen, dass das ein guter und nachvollziehbarer Grund ist (nachvollziehbar für jeden zumindest, der bereit war zu akzeptieren, dass er/sie einen Fehler begangen hat). Doch seit knapp einer Woche weiß ich nicht mehr so genau, wie ich nun diese Stellungnahmen noch vertreten soll.

Das Kontroversteste an „Modern Warfare 2“ ist eine Mission in der wir als eingeschleuster Terrorist in einem Flughafen unschuldige Zivilisten … . Es ist und bleibt ein Haufen an Polygonen, aber irgendwie schlägt einem als Spieler diese Szene doch auf den Magen und erschreckt mit einer unglaublich realistischen Darstellung. Simpel, aber schockierend.

Für jeden über 18 und diese, die es sich zu muten könne/wollen.

Man beachte dabei immer: Wir, als Spieler, befinden uns dort am Abzug. Wir als Spieler feuern mit der Waffe für das „höhere Gut der Mission und Menschheit“.

Für uns in Deutschland erscheint das Spiel geschnitten und mit der Option, diese Mission zu überspringen. Tun wir dies nicht, dürfen wir diesem Abschnitt zwar beiwohnen, doch dürfen nicht auf Zivilisten schießen, da dann das Spiel vorbei wäre. Automatisch. Gut für die, die nicht abdrücken wollten, schlecht für die, die 60 Euro für ein realistisches Gameplay und Interaktivität bezahlen. Denn der Schnitt drückt dann doch wiederum an dem Authentizitätsgrad. Wenn wir als Soldat in einer Terroristenorganisation eingeschleust werden, mit denen eine Mission durchführen in der wir nichts tun, wirkt das viel zu auffällig. Aber dies soll nicht Teil meines Kommentars sein, jedenfalls nicht heute.

Mir fällt auch absolut nichts dazu ein, wie ich diese Spielkategorie noch verteidigen soll. Es ist wie Nils es sagt: Wenn mir jemand sagt, dass ein Amoklauf begangen werden soll und man findet bei ihm auf dem Rechner Modern Warfare 2 – dann bin weder ich noch irgendein anderer in der Lage die Differenz und die Absurdität der Relation von „Killerspielen“ und „missglücktem gesellschaftlichem Einbinden“ zu beschreiben. Es ist schwer, wenn nicht sogar unmöglich Spiele in einen Kreis anerkannter Kulturelemente einzufügen, wenn Teams wie Infinity Ward die Pauschalisierung der Shooter vereinfacht und so viel Zunder und Schund in den kochenden, brodelnden und ohnehin schon viel zu heißen Kessel wirft.

Hier ist noch eine Diskussion der „Game One“-Mitglieder, die nicht nur meine, sondern auch die Meinung vieler anderen vertreten.

Sonntag, 15. November 2009

Freunde zu Besuch – Über Party, ein besonderes Geschenk und die Mutterstadt

Wieder einmal geht ein viel zu kurzes Wochen- dem Ende entgegen und wieder ist das traurig. Ich weiß gar nicht wer auf diese Idee kam, dem Freitag und Samstag weniger Stunden zu geben, nur damit der Sonntag länger wirkt. Da hat man doch nichts von seinen hartverdienten Ruhetagen. Und dieses Mal war sogar noch viel schlimmer, denn mein Bruder,
Jiello
und Blu waren über die freien Tage zu Besuch bei mir. Mit zahlreichem Gepäck, guter Laune, lustiger Stimmung und strotzender Freude haben meine Freunde mich am kleinen Bahnhof mit grinsenden Backen empfangen.

Rast gab es keine, wir haben die Sachen bei mir abgestellt und sind gleich losmarschiert um das Nachtleben in der frischen Hansestadt auf den Kopf zu stellen. Samstagabend das Gleiche und nun, vor guten zwei Stunden sind alle drei wieder in ihr eigenes Leben abgehauen.

Wir haben hier in meinem Zimmer zu viert geschlafen, alle kreuz und quer, saßen uns quasi auf dem Kopf und haben Unmengen an Geschirr produziert, viel gegessen und noch mehr gelacht, z.B. über Karl, über Sätze wie: "A propos Tampons: Ich muss mein Fahrrad von Alex abholen" oder "Schatz, halt's Maul". Ich muss echt sagen, dass dieses zu einem der schönsten Wochenenden die ich bislang hatte, dieses Jahr und sehr wahrscheinlich auch das nächste Jahr haben werde, gezählt werden kann.

Dann haben meine Besucher mir ein Geschenk überreicht, welches seinesgleichen sucht: Ein Bezug für meine Decke, auf die sie nahezu alle Running Gags, Witze, Sprüche oder Erlebnisse die ich mit Colorful Minds und meiner Freundin habe, kenne und entwickelt habe, gemalt, gezeichnet und/oder geschrieben haben. Ich war überwältigt, schaut einfach selbst:


Hier hat jeder mit seiner eigenen Farbe geschrieben und meiner Freundin haben sie sogar extra die Farbe "rot" gegeben.

Zuerst einmal: Noch niemand hat es geschafft, mich so sehr zu überraschen. Meistens hat Jiello eine tolle Idee, die wir dann zusammen ausbauen und jemandem eine Freude machen, welcher keine Ahnung hat, dass wir etwas für ihn gemacht haben. Und dieses Mal hat sie alle versammelt und jeder hat daran mitgewirkt. Für mich! Einen ganzen Monat haben sie es geschafft, dieses kleine Geheimnis vor mir zu bewahren. Das ist eine Menge Arbeit und Stress und ich finde das so toll, dass sich meine Freunde die Zeit genommen haben, um mir solch eine wundertolle Überraschung zu machen. Ich finde die Idee und die Ausarbeitung so klasse, ich wette, ich mache die Nacht kein Auge zu, weil ich entweder neue Sprüche lese oder vergessen habe, Sprüche gelesen zu haben und sie dann wieder lese.

Ich kam mir vor wie ein kleines Kind und habe ständig: „Oooo“ oder „Aaaa, genau!“ gesagt und habe herzlich gelacht. Es ist nur ein kleiner Satz, aber ich muss es euch einfach nochmal sagen:

Danke euch allen für dieses tolle Geschenk!

Ich bin und bleibe wohl für die ganze nächste Zeit hier restlos begeistert!

Leider waren meine Freundin, DeePerpel und Griin nicht dabei, euch habe ich echt vermisst! Zu gerne hätte ich mit euch über die Sprüche gelacht oder Insider mit den anderen ausgetauscht, aber das können wir sicherlich bald nachholen. Bald, wenn ich wieder zu Besuch komme.

Freitag, 13. November 2009

Classic Meets Pop




A Youtube Peak


Was passiert wenn sich ein renommierter Komponist/Pianist, der seinen Stil als „New Age Classic“ bezeichnet, mit aktuellen Pop-Hits auseinander setzt? Nun, jetzt wissen wir's! Jon Schmidt, dessen Kompositionen mittlerweile bereits acht Alben gefüllt haben, setzte sich ans Klavier und beschäftigte sich mit dem Lieblingslied seiner siebenjährigen Tochter: Love Story von Taylor Swift. Zusammen mit seinem Kumpel dem Cellisten Steven Sharp Nelson kreierte er eine Version des Liedes die nur ein Piano und ein Cello braucht. Das Ende der neu entstandenen Love Story ist gleichzeitig auch der Anfang von Coldplays Viva La Vida, in einem sehr ähnliche Stil gehalten. Das YouTube-Video dazu hatte über zwei Millionen Klicks, das Original ist jedoch „vom Nutzer entfernt“ worden.

Mein persönliches Lieblingsstück von Jon Schmidt ist das, mit welchem dieses Video hier beginnt.

Link up right down here!

Farbenfröhlich.

Mittwoch, 11. November 2009

Meine eigene Bude

Unser Blog spinnt in einigen Bereichen und so ist auch dieser Text hier verschollen gegangen.

"Endlich, guten Gewissens kann ich den Grund für meine kurzzeitige Schreib-Abstinenz verkünden: Ich habe eine eigene Wohnung!

Sie ist nicht groß, bietet nicht viel Stauraum, aber ist wunderschön und niedlich. Meine Möbel sind schlicht und einfach gehalten, der Blick aus meinem einzigen Fenster richtet sich auf einen Innenhof, welcher auch beim kleinsten Wind droht einen Mini-Orkan entstehen zu lassen. Mini-Orkan. Dem guckst Du zu während er kleine Schnipsel und zerrissene Zeitungspassagen ärgert. Ich sag doch, es ist niedlich. Wenn ich durch den Innenhof stolziere, meinen (meinen!) Nachbarn grüße, komme ich auf eine sehr kleine Seitenstraße, die mit einer arabischen Dönerbude und einem polnischen Bäcker prahlen kann. Dieser folgend erreiche ich in wenigen Minuten das Universitätsgelände. Auch wenn ich keine Ahnung habe, in welches Gebäude ich muss oder wann meine Vorlesungen beginnen, finde ich es voll toll: Ich kann morgens aus dem Haus schwanken und bin noch nicht mal wach, wenn ich an der Uni ankomme.

Der Einzug heute war eigentlich relativ relaxed und bis auf zwei Schnitzer meinerseits gab es nicht viel an abenteuerlichen Erfahrungen. Früh aufgestanden und seitdem am Einladen, Fahren, Aufbauen und Essen. Das war der Tag für meinen Vater, meiner hatte noch einen Abschnitt Schlaf in der ermüdenden Aufzählung.
Das war auch schon mein kleiner Auszug aus dem Leben eines Erstsemesterstudenten außerhalb seiner geliebten Heimat: Die Großstadt Berlin.

Der Stress der letzten Tage, die Melancholie, die Tränen meiner Freundin und Freunde haben mich ziemlich auf Trapp gehalten, während meine Eltern versuchten es mir so leicht wie möglich zu machen und ich bin mir sicher: Da draußen sitzt mein Bruder in seinem Zimmer, hat die Anlage voll aufgedreht und wünscht sich (während er darüber nachdenkt, die Wand zwischen meinem und seinem Zimmer einzureißen), dass ich an die Tür klopfe.

So viel erst einmal von mir.

Schöne Grüße aus dem idyllischen Greifswald.

Euer Whyte"

Dienstag, 10. November 2009

Männerherzen


Aus der Reihe „Review ohne Vorwegnahme“

Meine Erwartungen waren nicht allzu hoch als ich ins Kino ging um mir „Männerherzen“ anzusehen. Allerdings bin ich positiv überrascht worden und das nicht nur von der Story, sondern auch von einigen Schauspielern.

Es geht um fünf Männer die sich alle vom Wesen her unterscheiden, alle in einer anderen Lebenslage stecken und alle ganz verschiedene Probleme mit der Liebe haben. Simon Verhoeven hat die Geschichte mit all ihren Drehpunkten schön ausgeschrieben, nur vom Ende war ich ein wenig enttäuscht, denn hätte der Film nur ein paar Minuten eher geendet, wäre er wirklich etwas außergewöhnliches geworden. Er hat es geschafft seinen Charakteren Charakter zu geben und das durchweg. Sie sind zwar alle sehr verschieden, aber keine der Rollen scheint unecht, erdacht, oder leer.

Die Schauspieler haben fast alle gute Arbeit geleistet.Ungewohnt gut war Christian Ulmen, von dem ich sonst nur seine eigenartige aber durchaus besondere Art der Komik gewohnt war. Ehrlich gesagt hätte ich ihm nicht zugetraut, dass er wirklich eine Rolle adaptieren kann. Er kann es! Er bleibt zwar nach wie vor Christian Ulmen, aber er hat sich wirklich in die Figur hineinversetzt und dem Zuschauer dessen inneres in aller Deutlichkeit gezeigt.

Nadja Uhl hat erstaunlicherweise großes geleistet, obwohl sie weder eine besonders große, noch eine ungewöhnliche oder extravertierte Rolle hatte. Sie hat mit einer großen Leichtigkeit gespielt und es geschafft eine angenehm süße Figur aus der Rolle zu machen.

Derjenige der mich am meisten beeindruckt hat, war jedoch, und vielleicht auch deswegen, der mit der extremsten Rolle. Wotan Wilke Möhring spielt einen vor Liebe verzweifelten Choleriker in seiner mentalen Verwirrung. So extrem wie die Figur auch sein mag, nachvollziehen kann man sie trotz dem.

Post Scriptum: Das Bild nimmt zwar etwas vorweg und das hier soll eine Review ohne Vorwegnahme sein, aber es passt einfach so schön!

Farbi.

Sonntag, 25. Oktober 2009

Léon – Der Profi (Director's Cut)


Aus der Reihe "Review MIT Vorwegnahme."

Luc Besson der hier Drehbuch schrieb & Regie führte hat eine sehr ungewöhnliche Vorstellung eines Auftragskillers geschaffen.
Jean Reno spielt zwar einen skrupellosen Profi der für fünf Riesen nicht nur die Zielperson auslöscht, sondern auch so viele andere wie nötig um an ihn heranzukommen, außerhalb seiner Profession ist er aber eher der ruhige Typ. Er lebt zurückgezogen und allein in seiner kleinen, bescheidenen Wohnung und folgt dort seinem geregelten Tagesablauf. Sein bester Freund, die Topfpflanze, wird jeden Morgen aufs Fensterbrett gestellt, dann kommen seine Sit-Ups an die Reihe, getrunken wird Milch, eventuell gibt es einen Job zu erledigen und abends wird die Pflanze wieder reingestellt. Seine Fursicht (Furcht + Vorsicht) zwingt ihn dazu sich aus allen Angelegenheiten rauszuhalten die ihn nichts angehen und dafür zu sorgen, dass ihn möglichst wenige Angelegenheiten etwas angehen. Seine Gardinen sind vorzugsweise zu und er schläft auch lieber im sitzen.
Als die zwölfjährige Mathilda sich in sein Leben drängt, weckt sie in ihm ein schüchternes, unsicheres Kind. Der Junge in ihm verliebt sich dann natürlich in das Mädchen und sie sich auch in ihn und zack haben wir das gesellschaftliche Tabu.

Mathilda, gespielt von der elfjährigen Natalie Portman, ist ein Cliché eines frühreifen, pubertierenden Teenagers, jedoch sehr überzeugend gespielt.

Am meisten hat mir aber mal wieder der Verrückte gefallen. Gary Oldman verkörpert einen drogensüchtigen, korrupten Bullen der Drogenbekämpfungsbehörde. Einen Sadisten der sich daran berauscht, Leben zu nehmen und sich auch nicht davor scheut, kleine Kinder zu ermorden. Vorzugsweise hört er dabei Beethoven, was an Alexander DeLarge, die Hauptfigur von Clockwork Orange erinnert, der nicht weniger psychisch krank war. Oldman hat die Deutlichkeit der Rolle fast übertrieben, wogegen ich nichts gehabt hätte, Heath Ledger hat schließlich gezeigt, dass besonders übertriebene Rollen beeindruckend sind, wenn man sie spielen kann.

Aglaonemagrün

Donnerstag, 22. Oktober 2009

Fred Astaire & Ginger Rogers


A YouTube peak

How is it possible that this black & white scene from 1936 impresses me so much after 21st century special effects & animations have spoiled me for years? I guess these actors must have had true talent in a kind of acting that no longer exists. These singers/tap dancers/actors, in other words: high class Broadway entertainers Fred Astaire & Ginger Roberts really knew what they were doing! The American Film Institute joins me in my opinion by rating Fred Astaire as the fifth Greatest Male Star of All Time & Ginger Rogers as the fourteenth Greatest Female Star of All Time.

Every step taken & every turn made perfectly fits together with the movements of the partner. It looks so easy that you want to stand up and dance yourself, only noticing that it takes a tremendous amount of skill to move like them after you've tried. Watching them hopping, swirling & floating across the room as light as birdies made me smile.

Link up right down here!

Colorful even though black & white.

Samstag, 17. Oktober 2009

Manchmal...

(Whyte) Ich wäre schon ziemlich gerne wie Blu. Ihm wurden die Gene und die Beständigkeit in die Wiege gelegt, um einen der wohl schönsten und erfüllenden Jobs der Welt auszuführen. Wenn jemand einen Felsen in der Brandung, eine Konstante oder einfach nur das Superlativ von „solide“ sucht, wird bei ihm ein wahres Feuerwerk erleben. Er belegt die typische Heldenrolle des stillen Ritters, welcher nie mit ausartender Mundverschmutzung, sondern mit gewählten Worten und Werken aus dem Dunkeln strahlt. Er würde nicht einmal angeben, wenn ihm jemand 2 Millionen Euro für ein Design-Paket bieten würde. Stattdessen müssten wir es über dreiundzwanzig Ecken erfahren und ihn ausquetschen. Er gibt auch nie Informationen über seine fehlende Zeit, sondern rettet sich mit „Ich kann nicht.“ oder „keine Zeit.“ Mysteriös, aber eindrucksvoll. Jeder der ihn besser kennt und sich glücklich schätzen darf, einer seiner Freunde zu sein, kann nicht immer genau vorhersehen, was er tun wird oder sogar getan hat. Ich beneide ihn für das extrem farbige Spektrum an Möglichkeiten die seinem Talent geboten werden – er könnte alles machen und wäre darin sogar noch gut. Ich bin mir nicht einmal sicher, ob er nicht sogar mich in einem Studiengang schlagen würde. Als Zeichner mit (zukünftiger) Auszeichnung und den Aussichten, mit Größen wie Famitsu oder Molynuex zu arbeiten, stehen mir jedes Mal vor Freude die Nackenhaare zu berge.

Mittwoch, 14. Oktober 2009

South Park geht weiter und beweist wieder einmal Taktgefühl...



Endlich geht die zweite Hälfte der dreizehnten Staffel von South Park weiter und die neue Folge „Dead Celebrities“ legt gleich mit dem gewohnten Tabubruch los. Die ganze Welt ist betroffen & bestürzt über den Tod Michael Jacksons, all seine alten Lieder tönen aus jeder Ecke und es scheint als gäbe es keinen Menschen der kein MJ-Fan gewesen ist. Ein Glück, dass South Park zu der Zeit gerade in der Sommerpause war, denn sonst wäre auf der Massentrauerfeier, zu der die Straßen der Welt, auf denen kollektiv Cabrios & Studentenautos demonstrativ Trauermärsche wie „Beat it“ & „Thriller“ spielten, erklärt worden waren, ein Debakel passiert. Die Macher von SP Trey Parker & Matt Stone scheuen sich nicht im Geringsten den heiligen Michael Jackson auf die derbste Art & Weise aufs Korn zu nehmen. Herrlich! Nebenbei machen sie noch die Crew der amerikanischen Serie „Ghost Hunters“ fertig, aber das hat nun wirklich niemanden schockiert.

Die South Park Fangemeinde stimmt mit mir überein, dass sie nicht die beste Folge ist die je gemacht wurde und dass sie nicht an Folgen wie „Margaritaville“ oder „Fishsticks“ heranreicht, aber wenn man genug Humor hat um über die Geschmacklosigkeit hinwegzusehen oder sowieso kein Fan des King of Pop ist, sollte man sie trotzdem auf keinen Fall verpassen!


Link, wenn's recht ist: www.southpark.de


Ein, höchstens zweifarbig, aber dafür intensiv.

Sonntag, 11. Oktober 2009

Very Good Thing


Aus der Reihe „Review ohne Vorwegnahme“


Für diesen 1998er Jahrgang hat der Regisseur Peter Berg das Drehbuch von Stag überarbeitet, der im Vorjahr erschienen war. Das Ensemble von „Very Bad Things“ bestand hauptsächlich aus Jon Favreau, Christian Slater, Jeremy Piven, Daniel Stern, Leland Orser & Cameron Diaz. Aufgefallen ist mir Jeremy Piven. Der Film gilt als Teil des Genres Komödie und wenn man das vorher weiß, kann man tatsächlich einen sehr dunklen Humor erkennen. Jeremy Piven jedoch, drückt so viel Emotion aus, dass man den Film auch durchaus ernst nehmen kann.

Und genau dann wird er auch interessant! Im groben & ganzen geht es darum wie Menschen im einzelnen auf extreme Situationen reagieren. Zu beobachten wie die Psyche mit einem plötzlichen Desaster klarkommt oder nicht klarkommt, zu verfolgen wie verschieden die Möglichkeiten hierfür sind ist sehr fesselnd.


Interessant. Überraschend. Unterhaltsam. Lohnenswert. FSK.


Rot

Ein unauffälliger, aber sehr guter Film


Aus der Reihe „Review ohne Vorwegnahme“


Es war schon fast sicher, dass ich mir Guy Ritchies neuestes Baby „RocknRolla“ ausleihe, dann las ich jedoch den Klappentext eines anderen Films der mir ins Auge fiel. Beim Lesen kam, zusammen mit der Erinnerung an den Trailer, eine leichte Gänsehaut auf und damit war es eigentlich schon entschieden. Noch kurz plagte ich mich hin und her, doch am Ende siegte die Romantik. Als er noch keine drei Minuten lief, fest stand, dass ich die richtige Entscheidung getroffen hatte!

Im Deutschen ist der Film mit „Liebe auf den zweiten Blick“ betitelt, aber das Englische Original „Last Chance Harvey“ beschreibt besser worum es eigentlich geht. Joel Hopkins, der nicht nur Regie führte, sondern auch das Drehbuch mitbrachte, soll den beiden Protagonisten Dustin Hofman & Emma Thompson stellenweise so viel Leine gelassen haben, dass sie sich am Skript entlangimprovisieren konnten. Und so wirkt das Ergebnis auch: lebendig, echt. Besonders Emma Thompson überzeugte mich von ihrem schauspielerischen Können. Man kriegt das Gefühl sie wäre zufällig genau dann gefilmt worden, als es ihr gerade besonders gut oder besonders schlecht ging.

Die Geschichte erzählt vom Leben und wie so häufig von Liebe. Im Besonderen geht es aber um Prioritäten. Darum sie richtig zu setzen und um das Erkennen falsch gesetzter Prioritäten.

Die Filmmusik ist kunstvoll eingesetzt und untermalt die Stimmungen auf eine liebevolle Art und Weise.


Farbenfroh.

Freitag, 9. Oktober 2009

Robbin Williams in House of D



Aus der Reihe „Review ohne Vorwegnahme“


Als Autor, Regisseur und einer der Hauptdarsteller hat David Duchovny (FBI Special Agent Fox Mulder aus Akte X) großes Lob verdient. Besonders als Schreiber dieser wundervoll echten Geschichte hat er die Welt des Films bereichert. Das Drehbuch könnte auch einfach nur die Nacherzählung eines besonderen, tragischen Lebensabschnittes sein, mit all den Tiefen, Höhen, Sorgen & Momenten der unbeschwerten Freude. Als lustige Komponente durchzieht den Film ein lebendiger Wortwitz-Humor der mich zum Teil nicht nur amüsiert, sondern auch beeindruckt hat.

Der junge Anton Yelchin & die talentierte Téa Leoni lassen den Zuschauer mitfühlen & mitfiebern. Man vergisst die Schauspieler und sieht nur noch die Figuren. Aber das wirkliche Meisterwerk ist Robin Williams zuzusprechen! Ich war mir durchaus dessen bewusst, dass er mit zu den besten Schauspielern gezählt werden kann und trotzdem hat er mich positiv überrascht! Seine Gesichtsausdrücke, seine Bewegungen, sein Verhalten,... alles stimmt mit der simplen, aber dem normalen Menschen fernen Rolle überein. Er schafft es Mitleid, Verständnis & Sorge zu erregen und das obwohl man ihm lediglich keine zwei Stunden hinter einer viereckigen Glasscheibe mit fünfundzwanzig Zoll Diagonale im Wohnzimmer zusieht.

Für alle die eine rührende Geschichte sehen wollen in der es nicht primär um eine Liebesbeziehung geht. Und für alle Erykah Badu Fans.

Farbig schimmernd.

Donnerstag, 8. Oktober 2009

Die fast vergessene Welt



Aus der Reihe „Review ohne Vorwegnahme“


Im Original heißt der Film von Chris Henchy & Dennis McNicholas wie die Fernsehserie aus dem Jahr 1974 auf dem er basiert: „Land of the Lost“. Die Hauptdarsteller Will Ferrell (Stranger than Fiction), Anna Friel (Pushing Daisies), Danny R. McBride & Jorma Taccone standen hier unter der Regie von Brad Silberling und haben mit ihm zusammen ein Werk geschaffen, dass.. naja, wie soll ich sagen?.. doch recht eigenartig geworden ist.

Der extreme Humor ist durchweg plump und flach und obwohl ich, ja ich geb es zu, einige Male gelacht habe, würde ich es nicht als ein besonders gelungenes Werk dieses Genres beurteilen.

Die Animationen, die in diesem doch recht fantastischen Film häufig vorkommen, sind alle samt Professionell und überzeugend. Auch die wahrscheinlich nicht besonders schwer zu greifenden Rollen sind zwar keine Meisterleistung aber doch akzeptabel gespielt.

Wenn man sich diesen Film ansieht sollte man sich nicht auf etwas Bewegendes einstellen, sondern auf sinnfreien, überzogenen Humor.

Ausgewaschen.

Es muss halt auch schlechte Filme geben



Aus der Reihe „Review ohne Vorwegnahme“


Ich hatte eigentlich nur gutes über „Die nackte Wahrheit“ (The Ugly Truth) gehört: witzig, romantisch, interessant... Meine Meinung hingegen fällt in ein ganz anderes Fass!

Die Geschichte scheint wie der erste Versuch jemandes, der sich dachte: „Uh, Drehbuch schreiben? Das kann ich auch!“ Laut Google hat Nicole Eastman auch keine weiteren Drehbücher vorzuweisen. Auch konnte ich sie weder als Regisseurin, noch als Schauspielerin, noch als irgendetwas anderes ausfindig machen. Sie ist in Filmdatenbanken haufenweise einfach vertreten.

Die Szenen gehen nicht in die Tiefe, es ist eher alles sehr direkt und offensichtlich. Man sieht kein entsetzliches Leiden, kein tiefes Glück, keine erzürnte Enttäuschung, kein ernsthaftes Verlangen, sondern es wird dem Zuschauer simpel & klar deutlich gemacht, was die Figuren fühlen und wie sie denken. Es wirkt alles sehr leicht, als hätten sich am Set alle ganz dolle lieb gehabt und als hätte es sich die Crew nach den Drehtagen am Strand gemütlich gemacht und sich Getränke mit Schirmen darin bestellt.

Ich würde ja auch gerne sagen, dass die Haupdarsteller Katherine Heigl & Gerard Butler keine guten Schauspieler seien, aber es hat auf mich eher den Eindruck gemacht als hätten sie ihre Rollen bloß nicht wirklich ernstgenommen, als hätten sie sich nicht richtig damit auseinandergesetzt.

Um das Ganze abzurunden, lässt die deutsche Synchronisation auch noch so einiges zu wünschen übrig.

Einzig die nicht zu übersehende Moral, die einem vermittelt wird ist lobenswert.

Alles in allem: Einen guten Film zu drehen benötigt schon ein bisschen mehr Anstrengung. Aber seht ihn euch an und widersprecht mir, oder stimmt mir in den Kommentaren zu.

Verschiedene Grautöne.

Manchmal...

(Whyte) Ich wäre schon gerne wie DeePerpl. Bei Fragen: „Hast Du Hunger oder Appetit auf Pommes?“ denken 70 Prozent aller Befragten an das Essen und 29 hingegen an die Fragestellung. DeePerpel aber denkt an den Satzaufbau und seine sinngemäße Richtigkeit, den grammatikalischen Aufbau und die Katze von seiner Nachbarin im Nebenhaus, nur um das Gedachte dann mit einem „Ich weiß ja nicht, aber ich bin mir sicher, dass ich recht habe.“ zu verkleiden. Die Welt, ihre Taten und Geschehnisse, Umstände und Situationen und jedes Kinkerlitzchen wird anders betrachtet und untersucht. Er ist ein Sprachwissenschaftler, ein Schauspieler, ein Verrückter und ein Ahnungsloser zugleich. Schach, Go, Backgammon und alle Sorten von Denkspielen - und genauso Rätsel – werden von ihm getestet und ausprobiert. Wenige wissen wirklich, was in seinem Kopf vor sich geht und er selbst weiß es schon gar nicht. Andererseits hüllt er sich an einigen Tagen in einen undurchschaubaren und vollkommen mysteriösen Menschen, an manch anderen Tagen aber ist er der zugänglichste und lustigste Geselle in der Runde. Er hat sich Instrumente wie Klavier, Gitarre, Ukulele und Mundharmonika selbst beigebracht und arbeitet beständig daran, seine Spielweise zu verbessern, während er immer bescheiden bleibt und auf andere, bessere verweist.