Sonntag, 25. Oktober 2009

Léon – Der Profi (Director's Cut)


Aus der Reihe "Review MIT Vorwegnahme."

Luc Besson der hier Drehbuch schrieb & Regie führte hat eine sehr ungewöhnliche Vorstellung eines Auftragskillers geschaffen.
Jean Reno spielt zwar einen skrupellosen Profi der für fünf Riesen nicht nur die Zielperson auslöscht, sondern auch so viele andere wie nötig um an ihn heranzukommen, außerhalb seiner Profession ist er aber eher der ruhige Typ. Er lebt zurückgezogen und allein in seiner kleinen, bescheidenen Wohnung und folgt dort seinem geregelten Tagesablauf. Sein bester Freund, die Topfpflanze, wird jeden Morgen aufs Fensterbrett gestellt, dann kommen seine Sit-Ups an die Reihe, getrunken wird Milch, eventuell gibt es einen Job zu erledigen und abends wird die Pflanze wieder reingestellt. Seine Fursicht (Furcht + Vorsicht) zwingt ihn dazu sich aus allen Angelegenheiten rauszuhalten die ihn nichts angehen und dafür zu sorgen, dass ihn möglichst wenige Angelegenheiten etwas angehen. Seine Gardinen sind vorzugsweise zu und er schläft auch lieber im sitzen.
Als die zwölfjährige Mathilda sich in sein Leben drängt, weckt sie in ihm ein schüchternes, unsicheres Kind. Der Junge in ihm verliebt sich dann natürlich in das Mädchen und sie sich auch in ihn und zack haben wir das gesellschaftliche Tabu.

Mathilda, gespielt von der elfjährigen Natalie Portman, ist ein Cliché eines frühreifen, pubertierenden Teenagers, jedoch sehr überzeugend gespielt.

Am meisten hat mir aber mal wieder der Verrückte gefallen. Gary Oldman verkörpert einen drogensüchtigen, korrupten Bullen der Drogenbekämpfungsbehörde. Einen Sadisten der sich daran berauscht, Leben zu nehmen und sich auch nicht davor scheut, kleine Kinder zu ermorden. Vorzugsweise hört er dabei Beethoven, was an Alexander DeLarge, die Hauptfigur von Clockwork Orange erinnert, der nicht weniger psychisch krank war. Oldman hat die Deutlichkeit der Rolle fast übertrieben, wogegen ich nichts gehabt hätte, Heath Ledger hat schließlich gezeigt, dass besonders übertriebene Rollen beeindruckend sind, wenn man sie spielen kann.

Aglaonemagrün

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