Dienstag, 18. Mai 2010

Rock n Rolla


Wieder ein Meisterwerk von Guy Ritchie. Im ähnlichen Stil gehalten wie Snatch: Frech, lässig, souverän und voller unverwechselbarer Situationskomik. Dieser Mann weiß was er macht! Er gehört zu den Regisseuren, die das was sie verfilmen auch am liebsten selbst geschrieben haben.

Die verzwackte Gangsterkomödie hat einige Hauptrollen die auch alle ein Rädchen im Uhrwerk der Geschichte sind und somit unentbehrlich. Im Vordergrund stehen aber One Two (was für ein geiler Name!), den Gerard Butler spielt und Archy, der auch der Erzähler der Geschichte ist. An dieser Stelle würde ich normalerweise sagen, dass die beiden Schauspieler locker und überzeugend gespielt haben und dass sie sich ihrer Rolle bewusst waren, aber ich lasse es diesmal weg, weil alle Schauspieler, sogar die kleinen Nebendarsteller, alle diese Eigenschaften aufgezeigt haben. Die einzigen beiden die mich nicht vollkommen überzeugt haben waren das Manager-Paar Mickey & Roman oder um die echten Namen zu benutzen: Ludacris & Jeremy Piven. Sie haben nicht schlecht gespielt, sondern einfach nur mit ihrem Stil eine Unebenheit in die Homogenität des Flows der anderen geschaffen. Im Nachhinein fällt mir auf, dass das auch die einzigen beiden Amerikanischen Schauspieler in einem sonst europäischen Ensemble sind. Die anderen Schauspieler sind entweder britisch, schottisch oder tschechisch, weswegen es nebenbei erwähnt ein Spaß ist sich den Film im Original und nicht in Synchronisation anzuschauen.

Guy Ritchie hat es geschafft diese Geschichte, in der sich so viele verschiedene Parteien immer weiter ineinander verheddern, zu erzählen, ohne dass man Schwierigkeiten hat mitzukommen. Die Probleme die er geschaffen hat sind klar verständlich und wenn sie nicht simpel sind, versteht er es sehr gut uns genau die Informationen zu geben, die wir brauchen um die Figuren nachvollziehen zu können, ohne uns mit Rechnungswesen oder Astrologie auskennen zu müssen. Eine Kleinigkeit die mir neben seinem situativen Humor noch aufgefallen ist, ist sein minimalistischer, aber gut gesetzter Einsatz von Effekten wie Zeitlupe oder geschriebenem Text mitten im Bild der Szene.
Ich glaube wenn Quentin Tarantino eine Szene in dem Film drehen würde, würde es gar nicht allzu sehr auffallen.

Gangsterfarben!.. Killah-Rot, mean green & knallhartes Pink!

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