Hallo werte Leser,
ich kann voller stolz verkünden, dass ich nach den Arbeiten an mehreren Kurzgeschichten, gerade mit DeePurple, und den Hausarbeiten für das Studium endlich wieder ein wenig Zeit gefunden habe, um mich wieder um diesen Blog zu kümmern. Ja, ich weiß, lange ist es her, da schrieb ich mal etwas. Zum einen ist anzumerken, dass CM.de down ist. Das liegt daran, dass der Hoster der Seite, Blu, im Moment eigene, größere Sorgen hat. Des weiteren ist die Unterhaltung der Webseite bei einer solch laschen Arbeitsweise unsererseits aber auch fast nur Geldverschwendung. Zum anderen möchte ich daher unten ein paar nie hochgeladene, aber auch ein paar vergessene Reviews hochladen. Dies soll mir wieder die Routine geben, langsam, langsam mit Colorful Minds Wind aufzunehmen.
Weiterhin habe ich einen heißen Tipp für alle Leser: Diego Hagens Website http://antiszene.blogspot.de/
Unbedingt mal klicken, unbedingt mal ein paar Einträge lesen (auf jeden Fall "The Invisible Couple").
Anfangen möchte ich den Post hier mit einer Buchempfehlung:
"Einstein, Quantenspuk und die Weltformel" - Janick P. Mischler
In diesem Buch, bringt uns Mischler anhand vieler Theorien
und Beispielen an die experimentelle sowie auch an die theoretische
Physik heran. Es ist unfassbar, wie
wenig wir von der Welt verstehen und infolgedessen, wie klein und kurzatmig
unsere Existenz und damit unsere Probleme werden. Mischler zeigt uns aber nicht
nur die Theorien Einsteins, die Relativitätstheorie im Besonderen, sondern auch
die Unverträglichkeit dieser mit der Quantenphysik und den drei anderen
Grundkräften.
Die Beispiele beginnen recht simpel: Stellt euch vor, wir
spannen ein Bettlaken über eine freie Fläche. Dies ist der normale Zustand des
Universums, unseres jedenfalls. Jetzt legen wir eine Orange rauf und
beobachten, was passiert: Das Bettlaken krümmt sich dort, wo wir die Frucht
platziert haben – das ist nun die Raumzeitkrümmung, die uns die Orange bietet
und um diese herum orientieren sich nun die anderen Objekte: Angenommen die
Orange wäre unsere Sonne, so würde alles was sich zu nah an dieser befinden
würde direkt in die Sonne fallen, alles was zu weit weg wäre, wäre unberührt.
Eine Theorie ist nun, dass sich, z.B. bei der Erde, der Mond direkt auf der Anfangskrümmung
befindet. Dies wäre die Umlaufbahn des Mondes, am äußersten Ende der
Gravitationskraft der Erde.
Das ist verständlich. Dann kommen Begriffe wie
Zeitdiletation (Je höher die Gravitation, desto weniger Zeit vergeht) oder die
Lorenzkontraktion (je schneller sich etwas bewegt, desto kleiner wird es), über
die Planck-Konstanten (sie bestimmen die Limits unserer Raumzeit) bis hin zur
Quantenphysik. Zu den Planck-Konstanten: Sobald sich etwas hinter oder über dem
Limit dieser Konstanten befinden, ist es möglich, dass unsere normalen
Naturereignisse nicht mehr greifen!
Und dann wird es irre: Quantenphysik! Das ist der
Mikrokosmos, den man nicht sehen kann, es erklärt das Verhalten der starken und
schwachen Wechselwirkung sowie der elektromagnetischen Kraft – aber nichts
greift einheitlich! Es ist, als ob diese kleinen Teilchen wie kleine Kinder auf
dem Spielplatz wären: Unmöglich zu bestimmen, was als nächstes passieren wird.
Beispielsweise der Tunneleffekt: Haben wir zehn Orangen (Teilchen) in einer
Schale, so können diese nicht aus der Schale in die verbotene Zone rollen, wenn
sie nicht von einer auswärtigen Kraft gehoben werden. Es besteht aber eine
gewisse Wahrscheinlichkeit, dass sich ein Teilchen davon irgendwann wie eine
Welle verhält und durch die Schale geht. Es wäre, als ob wir jahrelange jeden
Tag Millionen von Tennisbällen auf eine Wand schießen, einer von diesen wird
irgendwann durchgehen. Wahnsinnig ist auch: Es vergeht KEINE Zeit! Warum? Weil
die Teilchen ein eigenes Bewusstsein haben! Als Beispiel dient hier das
Doppelspaltexperiment : Sobald wir beobachten, wie die Photonen durch den Spalt
gehen, verhalten sie sich wie Materie, sobald wir aufhören zu gucken, wie Wellen.
Wir verändern durch das Beobachten alleine die Realität des Universums. Dieser
Theorie als Unterstützung dient auch die Heisenberg’sche Unschärferelation. Von
zwei komplemänteren Größen können wir immer nur einen Wert bestimmen, weil die
andere dadurch verschwimmt. Je schneller Anna Auto fährt, desto weniger weiß
ich, wo sie sich befindet. Das liegt daran, dass sie nicht immer geradeaus
fahren muss.
Wenn das alles verdaut ist, kommt die Stringetheorie und
dann wird es noch einmal verrückter.
Wie ihr seht, dieser Bericht bzw. Review ist viel zu lang
geworden, aber es ist bei weitem noch nicht alles abgedeckt, was mich
interessiert hat bzw. was in dem Buch stand. Ich kann euch dieses Buch nur
wärmstens empfehlen
Farbe: Nebula-Nebel-bunt
Buch: „Maria, ihm schmeckt‘s nicht!“ – Jan
Weiler
Der Protagonist dieser Geschichte
heiratet in die italienische Familie seiner Frau, ihres Zeichen
Halbitalienerin, ein. Natürlich ungewohnt mit solch einem familiären
Umgangston, wird der Hauptcharakter nun in jedem Kapitel mit der neuen, schier
leicht verrückten Lebensart seines, sogar für die Italiener, leicht
durchgedrehten Stiefvaters konfrontiert.
Das Buch erscheint Autobiographisch,
da die Erlebnisse, Emotionen und Eindrücke sehr persönlich und subjektiv und
somit auch sehr authentisch wirken. Natürlich wirkt die Tatsache, dass Jan
Weilers Lebenslauf dem des Neuitalieners bis auf die Nasenspitze gleicht, stark
dazu, allerdings bittet der Autor darum, dass das Buch dennoch als fiktives
Werk zu verstehen ist.
Das Buch zeigt auf eine wundervolle
Weise, die Verwandlung eines Deutschen zum Lieblingsschwiegersohn eines
italienischen Vaters, dessen Ansprüchen er immer und immer mehr gerecht wird
und der ihm einen ganz neuen Weg das Leben anzupacken zeigt. Bis zur Mitte,
zeigt Weiler mit großem Humor eine teilweise sehr naive, aber herzensgute Seite
der Italiener. Ab der Mitte bis kurz vor dem Ende hin allerdings nimmt das Buch
an Qualität ab, denn für ein fiktives Buch, enthält es unnötige Informationen
und Rechtfertigungen, doch zum Ende kehrt er wieder zur guten Form zurück.
Fazit: Farbig!
Film: Pixars: Partly Cloudy"
Ein bisschen mehr als fünf Minuten dauert wohl eines der mit
der sanftesten Zärtlichkeit angehauchten animierten Videos die ich je gesehen
habe. Solch eine idyllische Version
eines romantischen Weges die Welt für Kinder zu erklären und für Erwachsene zum
Träumen auf Wolken einzuladen ist nahezu unvergleichlich. Komplett ohne
lexikalisch verankerte Worte schafft es diese Animation dennoch uns nicht nur
in diese fiktionale Welt zu entführen, sondern auch uns in ihr zu verlieren –
und trifft damit genau meinen Geschmack.
Partly Cloudy überzeugt subtil, dann fast alles was in
diesem Kurzfilm vorkommt existiert wirklich und genau deswegen fällt es uns so
leicht, dem Charme der sehr rund und warm gezeichneten Charaktere zu verfallen.
Es zwingt uns keine Welt auf in der wir uns erst zurecht finden müssen, sondern
bedient sich dem Inventar des uns Gewohnten. Disney und Pixar mischen hier
altbekanntes mit einer neuen kreativen Idee, nämlich dass der Storch die Babys
bringt kennen wir aus unserer Kindheit, aber dass diese mit den Wolken
kooperieren, welche wiederum diese niedlichen Säuger erschaffen, durch Blitze,
ist neu. Die beiden Studios haben es geschafft, mir als Erwachsenem das Fenster
für die Sichtweise eines Kindes zu öffnen.
Obwohl der weniger als sechs Minuten dauernde Ausritt in
diese phantastische Welt viel zu kurz ist, schafft er es dennoch eine recht
kurze Exposition aufzubauen und die Freundschaft zweier Typen zu beschreiben,
eine Spannungskurve aufzubauen und am Ende die Moral der Freundschaft
komme-was-wolle zu charakterisieren.
Auch nach den drei Absätzen finde ich, habe ich den Ton des
Gezeigten nicht ganz getroffen, also lasst es mich so kurz wie möglich
zusammenfassen: Schön!
Großen Dank an DeePerpl, der mir eins meiner Lieblingsvideos
bis dato gezeigt hat.
Farben
Fazit: Romantisches Orange
Bäm! Auf die Fresse! Auf die Fünfe! Und nochmal! Ja, Shaolin
Showdown Hero fängt an, wie ein guter Kung-Fu Film eben anfangen muss: Er
modelliert chirurgisch genau und in gewohnter Bruce-Lee-Manier gehörig die
Gesichtsformationen seiner Noch-nicht-ganz-aber-komm-schon-mal-kuscheln-Freunde
um, verschiebt hier ein paar Nasen, senkt ein paar Mundwinkel und umrandet das
Ganze mit einem teintbetonenden blau.
Als Waisenkind wird Fang in eine asiatische Kampfschule aufgenommen,
von seinem Meister, Die Faust Gottes, vor dem Publikum per Faust gestreichelt
und hat auch sonst ein recht luxuriöses Leben in der Oberschicht der
Bescheidenheit. Ein paar Cans kicken, eine Susi-und-Strolch-Szene und ein paar
Liebesmomente später ist dann der Protagonist auch schon der spektakulärste
Basketballer – weil er halt ein so guter
Kung-Fu-Kämpfer ist.
Shaolin Showdown Hero bietet viel Histoire in wenig
Discours. Der Plot möchte einfach zu vieles vermischen: [Achtung: Spoiler. Zum
Lesen einfach markieren] Sei es eine Liebesgeschichte, sei es die
Kung-Fu-Vergangenheit, sei es das teaminterne Gerangel um Positionen, seien es
die Dunks, welche ja die oberste Priorität in solch einem Film sollten, sei es
eine illusionäre Ich-suche, sei es der Elternwunsch, sei es die Identifizierung
mit dem Erzrivalen des Teamcaptains und die Adaption an diese Situation – es
wirkt alles platt, prophezeibar und weil alles in sich gegen sich spielt und
Zeit stiehlt, wirkt alles außer dem Basketball deplatziert. Apropos
deplatziert: In solch einer Trainingshalle will ich auch mal spielen.
Soviel zum Handlungsstrang, der interessiert aber recht
wenig denn das Hauptaugenmerk liegt auf dem Court und dem varietätenreichen
Gameplay: Dem Spiel an sich fehlt die basketballerische Ästhetik, sowie auch
die effiziente Nutzung von Körpertäuschungen und effektive Einbringung
kunstvoller Dribblings. Generell erinnert eigentlich nur die Halle, der
Basketball und ich glaube auch die Punktezählung an Basketball. Bei den Regeln
bin ich mir nicht sicher, wenn wir diese allerdings auf NBA-Standards senken,
dann könnte es, rein theoretisch, auch Basketball sein.
Das Ideal hier ist das altbekannte Shaolin Soccer, welches
wirklich mit einer bewusst schlecht eingesetzten Technik das Meiste aus dem
Potential der wirklich lustigen Idee rauskitzeln konnte. Dort wurde der Spagat
zwischen Fußball und Allday-Drama gut hingebogen und sogar eine richtige
Spannungskurve aufgebaut, ohne auf den typisch japanischen Humor zu verzichten.
Das hat Shaolin Showdown leider nicht geschafft. Einzig in den beiden
entscheidenden Momenten konnte ich eine gewisse Nervosität nicht leugnen, ansonsten
zeigt sich der Film durchaus sehr beschieden – dort dann aber auch in der
Oberschicht.
Fazit: Ein Traum wird
wahr: NBA Jam wird real gesetzt, allerdings enttäuscht die Handlung, bzw. der
Film enttäuscht, weil Handlung mit eingebaut wurde. Für Fans, die mal wieder
richtig träumen und ein wenig schmunzeln wollen ist Shaolin Showdown wirklich
zu empfehlen.
Farbe: Angehaucht bunt
Buch: "Null" - Adam Fawer
Der Hauptcharakter David Caine kommt in den Genuss, die
volle Macht des LaPlace'sches Dämons zu nutzen, welche ihm unter anderem
erlaubt, sich die, doch gerade wegen dieser Macht, sieht sich David
- Leute, ihr werdet euren Bus verpassen, ihr werdet zu lange
in der Bahn sitzen, ihr werdet eure Pausen überziehen und zu spät kommen, ihr
werdet Augenringe bekommen, denn dieses Buch fesselt von vorne bis hinten.
Für alle die sich ein kleines bisschen für Mathematik,
Physik und trotzdem für Bücher interessieren, ist dieses Buch ein Pflichtkauf.
Farbe: Welche Farbe kann man dem kollektiven Gedächtnis geben? Also, wenn ihr eine kennt, mir würde supergrün einfallen, dann nehmt die.