Samstag, 21. November 2009

Tommy Emmanuel in Berlin

Ja, Tommy Emmanuel, der unangefochtene Akustikgitarrengott war höchst persönlich in der Hauptstadt und ich war mittendrin statt nur dabei!

Tommy spielt Gitarre seit seinem vierten Lebensjahr und es scheint als hätte er seine Gitarre in den letzten fünfzig Jahren auch nicht abgelegt. Bereits mit neun tourte er mit seiner Familie als professioneller Musiker durch Australien. Mittlerweile hat er schon fast 20 Alben auf dem Markt und ist weltweit bekannt. In der Regel gilt: Wer sich für Akustikgitarre interessiert, sollte Tommy Emmanuel kennen.

Es fing alles mit dem Anruf eines guten Freundes und Gitarristen an: „Tommy Emmanuel kommt nach Berlin!“ Ich: „Waaaass?“ Er: „Wollen wa hin?“, der kann Fragen stellen! Also ging ich die zweitbest klassierten Karten à vierzig Euro kaufen und füllte den Platz des fehlenden Geldes mit Vorfreude. Wenn er mich nicht einige Wochen später angerufen hätte um mir zu sagen, dass das Konzert in den Konzertsaal der Universität der Künste verlegt worden war, hätte ich wahrscheinlich am elften elften um zwanzig Uhr vor der Columbiahalle gestanden und alles verpasst! So fing das Konzert für uns mit dem Umtausch der Karten in der UdK an. Dann saßen wir erstmal ein ganz schönes Weilchen im Saal bevor die Vorband angekündigt wurde, die aus drei Iren bestand deren Musik sich so anhörte wie die von drei Iren. Ein Violinist, einer mit einem Akkordeon und ein weiterer an der Gitarre. Erstaunlicherweise hat ihre Musik es verstanden einen mitzureißen und so lauschten wir ihren Klängen neugierig, aber ungeduldig bis sie dann leider endlich gingen.

Finally war der Moment gekommen. Tommy Emmanuel trat auf die Bühne. Größer als ich ihn mit vorgestellt hatte, aber sonst genauso wie ich ihn von YouTube her kenne, nur in echt. Und live. Allzulange hörte er sich den Applaus nicht an, sondern bedankte sich und unterbrach sein Publikum mit Finger Lakes. Um ehrlich zu sein hatte ich wegen seiner Herzprobleme in 2007 und seinem Alter befürchtet, dass er schon ein wenig nachgelassen hat. Fehlbefürchtung! Er schien fast sogar noch besser als sonst. Gekonnt flogen seine riesigen Hände über die Saiten und füllten Raum mit Magie. Plötzlich spielte er nur noch mit der Linken und klopfte mit der Rechten auf der Gitarre herum und als wäre das nicht schon genug, sang er noch dazu. Dann witzelte er ein bisschen, wehrte den Zuruf eines Fans: „Tommy is God“ mit: „Tommy is Tommy“ ab, wechselte die Gitarre, stimmte während des Spielens nach, wechselte zurück, holte die Iren auf die Bühne und spielte mit ihnen, gab noch eine Zugabe und dann war schon alles aus. Die zwei Stunden waren im Nu vergangen und ich war wieder auf dem nach Hause-Weg.

Im nachhinein betrachtet ist das einzige, dass es zu bemängeln gibt die Tatsache, dass er ungeduldig schien. Als müsse er irgendwo hin. Zum Ende hin wurde es besser, aber am Anfang war er nicht wirklich anwesend. Trotz dem war es ein atemberaubendes Erlebnis und deswegen an dieser Stelle offiziell: Thank you Tommy!

Wer ist überhaut Tommy Emmanuel? ...link up right down here, or here (romantische Version)!

So farbig!

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