Sonntag, 22. November 2009

Holz ins "Feuer für die brodelnde Küche" werfen

Ich habe gestern leider nur den Anfang von "Game One" sehen können, hatte aber soweit mitbekommen, dass sie im Verlauf der Sendung über "Call of Duty - Modern Warfare 2" berichten wollen. Da Whyte das Spiel besitzt und ich mit großem Interesse seinen Eintrag gelesen habe, musste ich mir natürlich auch gleich das Video auf YouTube ansehen. Allerdings konnte ich es mir dann nicht bis zum Ende antun - ganz ehrlich, es ist zu schockierend.

Das Shooter nicht mein Genre sind spielt dabei vielleicht auch eine kleine Rolle. Wobei mich bei diesen Spielen am meisten die Bedeutungslosigkeit stört, da der einzige Sinn darin besteht, in der Gegend herum zu irren und irgendwelche Gegner abzuknallen.

Es ist nicht so, dass ich entrüstet bin weil auch auf Menschen geschossen wird, ich finde es einfach nur nutzlos und langweilig.

Trotzdem, soweit ging es noch nie, dass ein Spiel einen inszenierten Massenmord als Mission verkleidet. Es ist schon schlimm genug, dass in dieser Szene auf Unschuldige geschossen wird, aber viel schlimmer finde ich eigentlich noch die Gestaltung dieses Akts: Das Blut, die Toten, die Hysterie, die Schreie - und was tut man selber als Spieler?! Man läuft mit seinen Teammitgliedern fast in Zeitlupe durch das Setting und bringt mehr und mehr Menschen um.
Klar, solche Szenen hat man sicher schon hundertfach in irgendwelchen Filmen gesehen, aber dort sind es immer die "Bösen" die ein solches Blutbad veranstalten. Es ist ein Mittel zur Darstellung des Charakters um bewusst negative Gefühle beim Zuschauer hervorzurufen. Gegen diesen Menschen, um ihn zu hassen, zu verurteilen - in "Call of Duty" bist du nun selber dieser Mensch.

Ich denke nicht, dass es tatsächlich zu Amokläufen aufgrund dieses Spieles kommen wird.
Kein Mensch sitzt gelangweilt vor seiner Konsole und denkt sich "Was würde 'Modern Warfare 2' jetzt tun?" und beschließt dann spontan die Flughafenszene nachzuspielen.
Ich bin auch noch nie auf die Idee gekommen, mir rote Latzhosen anzuziehen, auf Pilze zu hüpfen und eine Prinzessin aus den Armen einer mutierten Riesenschildkröte zu befreien.
Aber einige Menschen können sicher etwas mit der Atmosphäre anfangen die einem, in solchen Shootern, vermittelt wird. Du verschaffst dir Respekt, verbreitest Angst, wirst gefürchtet, geachtet und beachtet. Wenn man daran schon fiktiv seine Freude hat, warum sollten diese Gefühle im wahren Leben nicht genauso großartig sein?!

Und da ist der Unterschied zwischen "Mario" und "Call of Duty": Der Realitätsfaktor!
Sicherlich, kein Spiel kann einen Amokläufer erzeugen! Allerdings ist es Tatsache, dass deine Emotionen vom eigenen Umfeld abhängig sind - und wenn deine Umwelt nur aus sogenannten "Killerspielen" besteht, dann hast du ein Problem!

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