Mittwoch, 11. November 2009

Meine eigene Bude

Unser Blog spinnt in einigen Bereichen und so ist auch dieser Text hier verschollen gegangen.

"Endlich, guten Gewissens kann ich den Grund für meine kurzzeitige Schreib-Abstinenz verkünden: Ich habe eine eigene Wohnung!

Sie ist nicht groß, bietet nicht viel Stauraum, aber ist wunderschön und niedlich. Meine Möbel sind schlicht und einfach gehalten, der Blick aus meinem einzigen Fenster richtet sich auf einen Innenhof, welcher auch beim kleinsten Wind droht einen Mini-Orkan entstehen zu lassen. Mini-Orkan. Dem guckst Du zu während er kleine Schnipsel und zerrissene Zeitungspassagen ärgert. Ich sag doch, es ist niedlich. Wenn ich durch den Innenhof stolziere, meinen (meinen!) Nachbarn grüße, komme ich auf eine sehr kleine Seitenstraße, die mit einer arabischen Dönerbude und einem polnischen Bäcker prahlen kann. Dieser folgend erreiche ich in wenigen Minuten das Universitätsgelände. Auch wenn ich keine Ahnung habe, in welches Gebäude ich muss oder wann meine Vorlesungen beginnen, finde ich es voll toll: Ich kann morgens aus dem Haus schwanken und bin noch nicht mal wach, wenn ich an der Uni ankomme.

Der Einzug heute war eigentlich relativ relaxed und bis auf zwei Schnitzer meinerseits gab es nicht viel an abenteuerlichen Erfahrungen. Früh aufgestanden und seitdem am Einladen, Fahren, Aufbauen und Essen. Das war der Tag für meinen Vater, meiner hatte noch einen Abschnitt Schlaf in der ermüdenden Aufzählung.
Das war auch schon mein kleiner Auszug aus dem Leben eines Erstsemesterstudenten außerhalb seiner geliebten Heimat: Die Großstadt Berlin.

Der Stress der letzten Tage, die Melancholie, die Tränen meiner Freundin und Freunde haben mich ziemlich auf Trapp gehalten, während meine Eltern versuchten es mir so leicht wie möglich zu machen und ich bin mir sicher: Da draußen sitzt mein Bruder in seinem Zimmer, hat die Anlage voll aufgedreht und wünscht sich (während er darüber nachdenkt, die Wand zwischen meinem und seinem Zimmer einzureißen), dass ich an die Tür klopfe.

So viel erst einmal von mir.

Schöne Grüße aus dem idyllischen Greifswald.

Euer Whyte"

Keine Kommentare: